Mal eine Suche nach der Antwort auf die Frage: Was hat Duisburg von Duisport?
Bekanntlich leidet die Lebensqualität in Teilen von Duisburg massiv unter Duisport. An anderen Stellen sind Planungen zu Gunsten von Duisport im Gange, welche die Lebensqualität drastisch einschränken werden. Die Logistikverkehre, die ich allesamt zu Duisport zähle, um dies nicht einzeln aufzuführen. Zumal diese sehr oft mit Duisport im Zusammenhang stehen.
Die Duisburger Bevölkerung bekommt von Duisport:
– Lärm
– Lebensgefahr für Radfahrende
– Schädigung der Gesundheit
– Verringerung der Lebensqualität
– Straßenschäden für welche die Bevölkerung aufkommt
– Brückenschäden für welche die Bevölkerung aufkommt
– Arbeitsplätze, die eher schlecht bezahlt sind
– LKW-Camping (Vermüllung, Fäkalien …)
– und sicherlich noch einige weitere Probleme
Die Stadt Duisburg bekommt von Duisport:
– Lächerliche Gewinnausschüttungen (für 2020 ca 1,26 Millionen Euro, Quelle Drucksache 21-0669)
– hohe Aufwendungen für Straßen und Brücken
Zu den Brückenschäden an der Brücke der Solidarität, die maßgeblich von LKW verursacht wurden fragte ich, ob sich Duisport an den Kosten beteiligt. Die Antwort kann jeder erraten:
„Eine Kostenbeteiligung von Duisport oder anderen Betrieben im Stadtgebiet ist ebenfalls nicht möglich.“
Die Bevölkerung subventioniert hier also Duisport/Logistik.
In Drucksache 21-0403 „Brücke der Solidarität Rheinhausen, BW 5094-015 hier: Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Vorlandbrücke und Strombrücke nach Vorgaben des Ergebnisses der Nachrechnung“ finden sich Gesamtkosten von:
– 1.190.000 €
Damit ist die Gewinnausschüttung 2020 quasi aufgebraucht, aber in Drucksache-Nr. 21-0496 „Friedrich-Ebert-Straße (L 473) von Gaterwegbrücke bis Gaterweg in Duisburg-Rheinhausen“ werden Kosten Höhe von 374.000 € veranschlagt, denn dort ist die „Fahrbahn, insbesondere aufgrund des hohen LKW-Anteils, in einem erneuerungsbedürftigen Zustand.“ Zudem zahlt natürlich niemand etwas, denn: „Anliegerbeiträge Rückeinnahmen durch Beiträge sind nicht zu erwarten.“
Über die 2.344.000 € für die Gaterwegbrücke hatte ich bereits hier berichtet.
Man muss gar nicht die ganzen Geschäftsberichte auswerten, um zu merken, dass es ein Verlustgeschäft für die Bevölkerung ist.
Da nicht alle Beschäftigten in Duisburg wohnen, entstehen zudem noch klimaschädliche Pendelkosten.
Dass neue Schäden durch überschwere LKW entstehen wird nur bei der A40-Rheinbrücke durch Waagen verhindert. Auf meinen Vorschlagen Wiegeblitzer an der Brücke der Solidarität zu installieren und das Gewicht abzusenken reagierte die Stadt, wie nicht anders zu erwarten ablehnend. Dabei sieht man immer wieder LKW, die nach der Brücke der Solidarität auf die Moerser Straße abbiegen. Etwa Gefahrgut, dass sicherlich nicht in Rheinhausen benötigt wird. Die Vermutung liegt nahe, dass die LKW über die Auffahrt Rheinhausen wieder auf die Autobahn fahren, weil sie zu schwer sind.
In Hinblick auf Duisport stellt deswegen die Gerechtigkeitsfrage, wir bekommen primär Belastungen ohne wirklichen Gegenwert. SPD und CDU denken hier wohl Hauptsache Arbeitsplätze. Wenn man hier aber alle Kosten gegen den Nutzen abwägt, wäre das Ergebnis wohl, dass man hier verdammt viel Geld für mittelmäßige nicht krisenfeste Arbeitsplätze zahlt und das auch noch in logistischer Monokultur. Da wäre BGE vermutlich günstiger.
Und niemand kann mir erzählen, dass alle diese Transporte notwendig sind. Vermutlich würde sich das Transportaufkommen sogar drastisch reduzieren, wenn die Logistikbranche die Kosten tragen müsste. Na klar wird sich dies auch auf die Endpreise auswirken, aber dies ist nur fair, denn wer wenig verbraucht sollte auch nur wenig bezahlt. Stattdessen subventionieren wir sogar noch diesen lärmenden Moloch.
In einer Analyse führte Prof. Manfred Schweres zudem auf, dass die von LKW beschädigten A40 Brücke nun durch einen Neubau ersetzt wird, der 600.000.000 Euro kostet.
Zur Belohnung entlastete die Politik aber trotzdem Vorstand und Aufsichtsrat. Auch trotz Impfvordrängler Staake. Die SPD dominierte Stadtspitze behauptete dreist, dass es schädlich für das Ansehen sein könnte. Fragt sich nur bei wem. Und was soll dann die Heuchelei per Anfragen an den Landtag so zu tun, als würde man sich an dem Fehlverhalten von Staake stören. Muss wohl Wahlkampf sein.
Interessant ist in Drucksache 21-0669 noch, dass sich von 2018-2020 die umgeschlagenen Tonnagen für Duisport deutlich reduziert haben. Auf allen Verkehrsträgern. Wie war das noch einmal mit einer Zunahme von LKW-Verkehr?
Ein netter Satz ist auch: „Die übrigen konsolidierten Gesellschaften beschäftigen kein eigenes Personal.“ Das heißt natürlich das wohl auf ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse gesetzt wird (z. B. Subunternehmer, Scheinselbstständigkeit)