Mit der allgemeinen Hochwassergefahr durch eine verlagerte Osttangente auf dem Deich habe ich mich bereits beschäftigt. Ein weiterer Punkt der sich aus der Planfeststellung der vorhandenen Osttangete ergibt ist die Kanalisation. Dort liegt die Kanalisation im Hochufer. Wenn man aber die Straße auf dem Deich entlang führen wollte müsste das Abwasser von der Straße im Deich kanalisiert werden. Dies wäre erst einmal ein erheblicher Eingriff in den Deich. Aber zudem auch eine massive Gefährdung.
Tagesbrüche und Absackungen werden häufig durch defekt Kanäle verursacht. Einen Kanal wird man auch nie ganz dicht bekommen. Temporär mag dieser zwar dicht sein, aber nicht dauerhaft. Dazu tragen auch die Erschütterungen durch den LKW-Verkehr bei, die unweigerlich auftreten werden. Auch bei einer Kanalbefahrung kann man nur sichtbare Schäden erkennen, es reichen aber bereits kleine Undichtigkeiten, um Unterspülungen im Deich zu verursachen. Hieraus resultiert eine akute Hochwassergefahr durch Deichbruch für den Niederrhein. Das man Tagesbrüche/Absackungen nicht vermeiden kann belegt, dass man hier Schadstellen nicht erkannt hat.
Und jetzt stelle man sich mal nachfolgende Situation vor, die durchaus eintreten kann, weil durch die Klimaerwärmung immer stärkere Wetterextreme auftreten. Wir haben sehr hohes Hochwasser, mit einer realen Gefahr von Überflutung für Rheinhausen und den Niederrhein. Der Kanal ist unerkannt beschädigt und nun kommt zu dem durchgeweichten Deich noch ein Starkregen. Die Folge wäre ein Deichbruch, dies kann auch so schnell gehen, dass THW, die Bundeswehr usw. mit Sandsäcken nicht nachkommen. Man wird sicher alles tun, was möglich ist, um die akute Gefahr einzudämmen, aber die wirksamste Methode Gefahren zu begegnen ist nicht Reaktion, sondern Prävention.