Das Thema „Hochufer“ lässt mich nicht mehr los. Auf meine Anfrage liegt inzwischen eine Antwort der Bezirksregierung vor. Würde ich die Antwort zusammenfassen, würde sie lauten, dass dies einfach so als Hochufer bezeichnet wird und angeblich alles dicht wäre und man dies gar nicht untersuchen müsse. Eigentlich sollten Behörden nur mit Fakten arbeiten und nicht einfach Annahmen treffen, die vollständig unbelegt sind.
Mein Eindruck ist, man will bei dem Thema keinen Staub aufwirbeln, dazu ist es aber durch die von SPD und CDU immer wieder gewünschte Subventionstangente zur A40 zu spät. Natürlich stellt sich hier auch die Frage, wie Hochwassersicher eine derartige Straße wäre.
Mein Schluss aus der dürftigen Antwort ist, dass wenn es keine rechtliche Definition gibt, es nicht schlüssig ist den Bereich als Hochufer zu bezeichnen. Dies widerspricht der geologischen Einstufung, was ein Hochufer ist und was nicht.
Ich kann auch nicht verstehen, wieso die Bezirksregierung von einem Deich schreibt, wenn der Bereich nach den mir vorliegenden Unterlagen kein Deich ist. Es gibt nur eine Aufschüttung ohne nachgewiesene Schutzfunktion.
Dass man die Zulässigkeit des Begriffes das eine Stelle dazu nichts gesagt hat ist irgendwie ziemlich unlogisch. Ob sich eine Stelle äußert oder nicht sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, wie gründlich geprüft wurde und ob alle Fakten bekannt waren.
Schüttmaterialien von Deichen nach den Regeln der Technik sind so aufgebaut, dass es nur geringere Durchsickerung gibt. Dort gibt es definierte Werte auch für die Korngröße usw., allerdings erschließt sich mir nicht aus welcher Vorschrift oder Regel Sie ableiten, dass ab einer bestimmten Breite etwas unabhängig von der Korngröße dicht ist. Wenn Wasser nur leicht durchdiffundiert kommt weniger an, als wenn das Wasser durchfließt. Wenn ausreichend große Durchflüsse vorhanden sind schützt eigentlich nur die Erdaufschüttung zum Rhein hin vor einer Überflutung. Wenn es dort eine Undichtigkeit gibt, gibt es nasse Füsse. Durch die LKW-Schwingungen können derartigen Undichtigkeiten entstehen. Zumal die Planfestellung für den Deich Rheingasse sogar betont, dass der Bereich des „Hochufers“ wasserdurchlässig ist. Wenn ein Durchfluss vorhanden ist, macht es keinen Unterschied ob das „Rohr“ 5 m oder 30 m lang ist. Eine Aufschüttung mit Hochräumen ist wie ein Rohr. Es kann allenfalls um den Durchmesser gehen.
Ohne konkrete Benennung wurde auch behauptet, dass es viele Straßen auf Deichen gäbe. Also mir sind keine Schwerlaststraßen auf einem Deich bekannt. Noch weniger ist mir bekannt, ob und wie dort die Schutzfunktion bzw. Beeinträchtigung durch LKW geprüft wurde. Allerdings steht fest, dass dort der Betrieb eingestellt werden müsste bei Hochwasser. Wenn man denn Hochwasserschutz ernst nimmt.
Fazit: Dass es keinerlei Prüfung gab, ist extrem verwunderlich. Es wurden unfundierte Annahmen getroffen, die erst bei einem echten Hochwasser zeigen werden, ob diese zutreffen.