In 2019! reicht ist eine Petition an den Bundestag ein, mit dem Ziel einer Kennzeichnung von Lebensmittel, welche mit dem Flugzeug kommen, damit Verbrauchende eine bewusste Entscheidung treffen können.
Im Februar erreichte mich nun die Ablehnung des Bundestages. Der vollständige Text kann hier heruntergeladen werden. Nachfolgend nur wesentlich Auszüge.
Man beruft sich bei der Antwort auf ein Gutachen „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung“ des WBAE aus dem Jahr 2016. Ich habe es zwar verlinkt spare mir aber bei einem veralteten Gutachten reinzuschauen, zumal ich nicht genau weiß wer damals alles in diesem WBAE saß. Ein Gutachten ist oft nur eine subjektive Meinungsäußerung.
Nach diesem Gutachten verursachen Flugzeugtransporte von Lebensmitteln nach Deutschland geschätzt ca 1,2 Mio t CO2-Äquivalente an Klimaschaden und damit einem Anteil von 16 % an allen durch Lebensmitteltransporte verursachte Treibhausgasemissionen! Man hat sich dies dann schön gerechnet und gesagt, dass es nur 1 % der Gesamtmenge des Güterverkehrs wäre, was deutlich zeigt, wie klimaschädlich Gütertransport sind. Mit anderen Worten 120 Mio t CO2-Äquivalente werden durch Güterverkehr nach Deutschland ausgestoßen. Ich würde stark vermuten, dass man gerodeten Urwald und ähnliches nicht bei der Klimabilanz von Flugobst und ähnlichem berücksichtigt.
Die Studie faselt danach noch etwas von Verzicht, obwohl dies nicht Teil meiner Petition, sondern nur Hilfestellung zur Eigenverantwortung.
Bei der Abwägung gewichtet der Petitionsausschuss des Bundestages die wirtschaftlichen Folgen als wichtiger, als den Klimaschutz. Und man will angeblich Entwicklungsländer schützen, die und den Klimafolgen mehr leiden werden als Deutschland.
… Im Hinblick auf solche mögliche ökonomische Schäden in Entwicklungsländern, ist zunächst festzustellen, dass tropische Früchte, Fisch sowie frisches Obst und Gemüse aus vielen Entwicklungsländern mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert werden. Eine Kennzeichnung dieser Produkte als Flugware könnte einen Rückgang der hiesigen Verbrauchernachfrage zur Folge haben. Dem entsprechend würden Entwicklungsländern, die zudem die Kosten einer Kennzeichnung zu tragen hätten, weniger Ware absetzen. …
Man hat also die Sorge, dass eine Kennzeichnung zu weniger Verkauf von derartiger Flugware führen würde. Man will also nicht der Bevölkerung die Möglichkeit zu Eigenverantwortung geben, sondern belastet lieber weiterhin Entwicklungsländer mit CO2. Dieser Teil der Antwort finde ich mehr als bedenklich, dass man bewusst Intransparenz wünscht, damit mehr von für die Allgemeinheit schädlichen Angeboten kauft, als dies informierte Verbrauchende tun würden. Eigentlich doch schon ein bemerkenswertes Selbstverständnis, wo man in der Pandemie ständig was anderes hört.
Weiterhin schwaffelt man etwas davon, dass es Handelsbarrieren nach WTO wären, wenn man über die Transportmethode informieren würde. Wie kann eine Information eine Handelsbarriere sein? Es ist ja nicht so, dass man die Ware vom Handel ausschließen würde. Also diese Begründung ist einfach nur Banane.