Das sogenannte „Manifest für Frieden“ ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Sinngemäß fordern Wagenknecht und Schwarzer da drin Verhandlungen und Kompromisse.
Verhandlungen würde ich noch mitgeben, aber wie könnte ein Kompromiss aussehen? Einen Teil der Ukraine an russland verschenken?
Aber nehmen wir mal einen andere Perspektive ein. Im Text werden auch Vergewaltigungen beklagt, allerdings nur die von Frauen. Kinder und Männer werden nicht erwähnt. Mit Sicherheit gab es da auch Vergewaltigungen.
Nun stellen wir uns mal russland als Vergewaltiger vor und die Ukraine als Opfer (völlig egal welches Geschlecht). Würde Alice Schwarzer etwa auch bei einer Vergewaltigung zu Verhandlungen und Kompromissen auffordern? Etwa nur ein bisschen vergewaltigen?
Gleichzeitig schreibt die Emma z. B. zu Vergewaltigung, dass Nein auch nein bedeuten würde. Das ist dann doch ziemlich heuchlerisch, wenn man in der Ukraine Verhandlungen und Kompromisse fordert, aber bei Vergewaltigung und sexueller Belästigung eine völlig andere Tonart anschlägt. Zugespitzt: Warum nicht auch dort Verhandlungen und Kompromisse?
Oder wie ist das bei einem Raubüberfall? Sollte man da auch auf Verhandlungen und Kompromisse setzen anstatt sich zu wehren?
Aggressoren lernen es natürlich besonders gut, wenn sie am Ende noch belohnt werden für ihre Aggression. Denn dann machen sie weiter und das selbe erneut.
Fakt ist, dass mit Aggressoren kein Frieden möglich ist. Man muss denen immer wieder „auf die Finger schlagen“ und sie sanktionieren. Im Endeffekt „arbeiten“ Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht so wie alle anderen für den Kreml.
Ist eigentlich nicht so viel anders, als der Raudi in der Schule, je mehr man sich gefallen lässt, desto mehr erlaubt der sich auch.
Als Erstunterzeichnende stehen da weiterhin (auszugsweise):
Dr. Thilo Bode (Foodwatch-Gründer)
Dr. Christoph Butterwegge (Armutsforscher)
Prof. Dr. Ulrike Guérot (Politikwissenschaftlerin)
Dr. Margot Käßmann (Theologin)
Oskar Lafontaine (Ex-Ministerpräsident)
Reinhard Mey (Musiker)
Prof. Dr. Klaus Moegling (Scientists for Future)
Martin Sonneborn (Die Partei)
Prof. Dr. Wolfgang Streeck (Soziologe und Politikwissenschaftler)
Dr. Jürgen Todenhöfer (Politiker)
Antje Vollmer (Die Grünen)
Ob sich auch nur einer von denen wirklich Gedanken gemacht, was die dort unterzeichnen?
Mal abgesehen davon sind solche Forderungen lächerlich, denn ich kann mir keinen Kompromiss vorstellen, der hier noch möglich wäre. Und wenn doch sollten solche Forderungen auch entsprechend konkret werden. Also genau aufzeigen, wie das Verhandlungsergebnis/der Kompromiss aussehen soll.