Noch bis 18.11.2022 können Einwendungen gegen das Vorhaben von RWE erhoben werden. Mehr dazu auch hier.
1. Umständlicher unstrukturierter Download. Die Dokumente können nicht durch einen Klick heruntergeladen werden, sondern müssen einzeln angeklickt werden und sind von der Benennung nicht fortlaufend sortiert. Es sind zudem zu viele Einzeldateien. Bei Anlage H steht etwas von 7 Dateien, es sind aber nur 6 Dateien vorhanden. Entweder fehlt hier eine Datei, damit wäre die Offenlage zu wiederholen oder die BRA hat sich hier vertan. Hochauflösende Druckfassungen sind nicht notwendig für die Betrachtung am Bildschirm, hier hätte man auch die Umwelt schonen können, denn jeder Download produziert CO2, je größer die Datei, desto größer der CO2-Fußabdruck.
2. Der Link zu den Unterlagen findet sich versteckt am rechten Rand und steht nicht prominent auffindbar für alle Interessierte.
3. Es ist unverständlich warum es eine Auftrennung zwischen der Ursache für die Versickerung „Sümpfung Garzweiler“ gibt. Der unmittelbare kausale Zusammenhang ist offensichtlich. Hier die Verfahren aufzutrennen ist nicht nachvollziehbar. Zumal wenn eine Auftrennung vorgenommen wird, nicht mehr die BRA zuständig wäre, da es sich dann um eine rein wasserrechtliche Maßnahme handeln würde. Ein Verwaltungsakt durch die falsche Stelle ist allerdings natürlich nichtig.
4. Der Genehmigungszeitraum ist eindeutig zu lange in Hinblick auf Dürren, die jedes Jahr stärker kommen.
5. Die Einleitung kann Umweltschäden, wie an der Oder verursachen. Die genaue Zusammensetzung des Wassers (Einleitung, vorhandenes Wasser) mit den verschiedenen Inhaltsstoffen fehlt. Es stellt sich die Frage, ob das überhaupt überwacht wird und wenn ja, ob das oft genug ist. Weiterhin wurde die Einleitung nicht unter dem Aspekt geringer Wassermengen, betrachtet, wie diese auch in diesem Jahr auftrat.
https://www1.wdr.de/nachrichten/fischsterben-oder-greenpeace-100.html
6. Die Brüche und Sprünge im Boden sind teilweise bekannt, allerdings ist der vollständige Aufbau des Untergrund nicht bekannt. Auf dieser schlechten Datenbasis Entscheidungen zu treffen erscheint auch weiterhin nicht gerechtfertigt.
7. Das Anfitten von Kurven an Messungen ist keine Simulation, zudem ist unklar, welches Rechenmodell für die „Simulationen“ genutzt wurde, sodass nicht nachvollziehbar ist, was man wirklich getan hat oder ob man nur nette Kurven gemalt hat. Auch Rechnungen müssen vollständig nachvollziehbar sein.
8. In Anlage 13 GWM fehlt eine Achsenbeschriftung. Das ist unseriös und hat keine Aussagekraft. Jede Abbildung/jedes Diagramm muss für sich Aussagekraft haben. Die Offenlage ist mit brauchbaren Unterlagen zu wiederholen.
9. Es fanden nur Untersuchungen auf Libellen statt, andere Insekten fehlen in den Unterlagen vollständig. Dabei gibt es viele bedrohte Insektenarten.
10. Fledermäuse, welche Gewässer als Jagdgebiete benötigen wurden nicht untersucht, dabei hat die Nahrungskette erhebliche Auswirkungen auf eine Population und durch die Landwirtschaft, Straße usw. schwindet die Insektpopulation und damit die Nahrungsquelle von Fledermäusen.
11. RWE ist stark verantwortlich für Dürren und vernichtet zugleich wertvolle Grundwasservorräte, welche durch eine Versickerung / Einleitung nicht ergänzt werden.
12. Erneut wird der Greenwashing-Begriff „Ökowasser“ verwendet. An dem Wasser ist nichts ökologisch Wertvolles.
13. Die Aufbereitung des Wassers ist unzureichend, wenn willkürlich Eisen und Mangan entzogen werden. Die Wasseraufbereitung muss dergestalt sein, dass genau das Wasser versickert wird, welches auch dem Grundwasser bzw. Oberflächenwasser entspricht. Wasser enthält zudem eine große Zahl an gelösten Stoffen. Selbst Stoffe aus den Pumpen könnten im Wasser enthalten sein. Etwa Schmieröl. Die Behauptung des guten chemischen Zustandes stimmt nicht. Vielmehr muss der Zustand dem real vorhandenen Zustand vor der anthropogenen Beeinflussung durch RWE entsprechen. Ein Abgleich dieser chemischen Eigenschaft in Hinblick auf alle natürlichen und anthropogenen Stoffe fehlt. Das heißt es kommt u. U. durchaus zu erheblichen Veränderungen des Wassers, aber RWE spart hier natürlich extrem viel Geld, wenn die keine brauchbare Aufbereitung durchführen müssen, sondern einfach das Wasser einleiten können. Hier nur auf den Parameter Nitrat abzustellen ist unzulässig, da es auf alle Inhaltsstoffe ankommt.
14. Ein Analyse auf Altlasten in Bereich der Versickerungen fehlt, da hierüber Stoffe ins Grundwasser gespült und weiter verteilt werden können, bei abweichenden chemischen Eigenschaften des Wassers kann dies zu einer anderen Löslichkeit von Ionen aus dem Boden führen. Sowohl pH-Wert, wie auch vorhandene Ionen können die Löslichkeit verändern und Kontaminationen, wie natürlich Depots freisetzen. Jede Versickerung von Regenwasser durch Privatpersonen ist besser geprüft, als das was RWE hier veranstaltet.
15. Ein Abgleich der Wasserzusammensetzung mit den Lebensraumbedürfnissen verschiedener Tier- und Pflanzenarten fehlt vollständig, obwohl einige Art schon auf leichte Änderungen des pH-Wertes sensibel reagieren. Ein schwankender pH-Wert könnte zu Wellen führen, wo zuvor ausgefallene Stoffe in Lösung gehen. Alle die Chemie studiert haben kennen die pH-abhängige Löslichkeit, welche dazu führt, dass man einen Trennungsgang durchführen kann. Und da der p-H-Wert der negative dekadische Logarithmus, der Wasserstoffionenkonzentration ist, bedeuten scheinbar kleine Unterschiede im pH-Wert in der Realität erhebliche Unterschiede, analog zu Lärm.
16. Bei den Parametern wird nur das Metall, aber nicht die Wertigkeit der Ionisation angegeben. Dabei hat auch diese Einfluss auf die Löslichkeit. Eine fundierte chemische Analyse möglicher Wechselwirkungen fehlt natürlich.
17. Viele Beispiel belegen, dass Eigenüberwachung nur mäßig funktioniert. Besser wäre hier eine Fremdüberwachung durch wechselnde unabhängige Stellen, weil so eine Manipulation ausgeschlossen werden kann.
18. Obwohl das Vorhaben, wie auch die anderen grenzüberschreitende Auswirkungen hat, wurde von einer Beteiligung der Niederlande bzw. der niederländischen Bevölkerung abgesehen. Vermutlich wollte man sich hier die Kosten ersparen, alles übersetzen zu müssen.
19. Es fehlt eine Planung, wie es nach Beendigung der Sümpfung weitergehen soll, da absehbar auch weiterhin eine Unterstützung notwendig sein wird.
20. Wie üblich wurden die Auswirkungen der von RWE mitverursachten Klimaerwärmung nicht betrachtet.
21. Die Auswirkungen des pH-Wert auf das für alles tierische und pflanzliche Leben wichtige Mikrobiom in Boden und Gewässer wurde nicht betrachtet, obwohl eine Störung hier sich auf alle Ebenen einer Lebensraumgemeinschaft auswirkt.