Immer wieder erscheinen in der NRZ Artikel zum Thema Flugverkehr und „Klimaschutz“. Da ich mich für beide Themen interessiere, lese ich diese natürlich auch immer sorgfältig. Auffällig ist, dass bei vielen der Artikel der Flugverkehr besser dargestellt wird, als dieser wirklich ist. So wurde jüngst unter dem Titel „Spohr lobt Plan für Mindestpreise“ darauf hingewiesen, dass der Flugverkehr bis 2050 CO2-neutral werden will. Wie üblich wurde nicht darauf hingewiesen, dass der Flugverkehr dadurch längst nicht klimaneutral wird, da nur ein ca. 1/4 der klimaschädlichen Emissionen im Flugverkehr CO2 sind. Ich kann mich hier nur an einen Artikel entsinnen in dem dies überhaupt erwähnt wurde, dann aber quasi als Meinung dargestellt wurde und nicht als Fakt.
Keine Ahnung, ob es nur schludrige journalistische Arbeit ist oder ob man für den Anzeigenbereich Flugbranche hier extra nicht so genau hinsieht. Es ist jedenfalls unseriös, der Flugbranche zu einem saubereren Image zu verhelfen als diese in Wirklichkeit hat, indem wesentliche Tatsachen willkürlich weglässt.
Der Bevölkerung ist der Unterschied zwischen CO2-neutral und klimaneutral oft nicht bewusst und von einer seriösen Tageszeitung erwarte ich, dass diese Unschärfe immer wieder angesprochen wird. Denn ansonsten denken viele, dass Fliegen nicht so schlimm ist und reduzieren dies nicht. Greenwashing bezeichnet hier, dass man die Flugbranche als sauberer darstellt, als diese wirklich ist.
Dadurch verzögern sich auch die notwendig Maßnahmen für eine Transformation. Denn durch weglassen der wirklichen Belastung erscheint die Flugbranche sauberer und es ist moralisch weniger problematisch genauso weiter zu machen, wie bisher.