Im Rahmen meiner Recherchen zur neuen Osttangente habe ich mich intensiv mit der Thematik Hochwasserschutz auseinandergesetzt und bin sogar noch dabei. Der Bereich Osttangente Alt wurde als „Hochufer“ eingestuft. Hier recherchiere ich noch, wie man bei der Bezirksregierung Düsseldorf zu der Einschätzung kam, dass eine wasserdurchlässige Aufschüttung ein Hochufer darstellen könnte. In diesem Bereich gibt es keinen Deich, man nimmt einfach an, dass dort kein Wasser durchkommen würde. Fundierte Belege dafür konnte ich bisher nicht finden. Mal sehen, was die weiteren Recherchen ergeben. Die Planfeststellung für die kurzen Deichabschnitte betont sogar explizit die Wasserdurchlässigkeit des angeblichen Hochufers.
Wie ich nun feststellen musste, hat man beim Bau der Osttangente Alt, nicht geprüft, wie sich der LKW-Verkehr auf das „Hochufer“ auswirkt. Also weder zum damaligen Zustand noch, wie sich das Vorhaben in Hinblick auf eine Hochwassergefährdung auswirkt. Dabei ist dies genau einer der Punkte an dem das aktuelle Vorhaben scheitern könnte. Es erscheint mir fragwürdig, dass man dies damals nicht geprüft hat. Vielleicht fand ja absichtlich keine Prüfung statt, damit man nichts findet, was das Projekt verhindert könnte.
Viel dramatischer ist allerdings, dass völlig unklar ist, ob für Rheinhausen und Teile des Niederrheins überhaupt Hochwasserschutz gegeben ist. Denn man muss bedenken, dass die Erschütterung durch LKW, welche Brücken kaputt machen, natürlich auch auf durchlässige Aufschüttungen wirken. Wenn man dies aber nicht einmal untersucht hat, könnte diese eine erhebliche Gefährdung für Leben und Gesundheit bedeuten. Man weiß es nicht, deshalb ist es zwingend erforderlich diese Prüfung unverzüglich nachzuholen. Alles andere wäre grob fahrlässig.
Habe mir aber schon gedacht, dass die Stadt hier nicht sauber gearbeitet hat, da das Projekt ja von Duisport gewünscht war. Und wenn Duisport etwas wünscht, scheint die Stadtspitze zu springen, wie Marionetten.