Man liest in den unterschiedlichsten Medien des öfteren Mist. Aber manche Artikel gehen einfach gar nicht.
So einer, wie dieser hier, denn ich gestern bei Spiegel-Online las. Entweder versucht sich hier jemand in die Öffentlichkeit mit abstrusen Thesen zu bringen oder er hat keine Ahnung.
Zu behaupten es gäbe keinen Zusammenhang zwischen Krankheiten und der Psyche ist absurd und widerspricht massiv dem Stand der Wissenschaft. Angefangen beim Placeboeffekt, über den Themenkomplex psychische Belastung im Arbeitsschutz bis hin zu Depressionen im Zusammenhang mit einer Krebstherapie.
Die Psyche wirkt sich unmittelbar auf den Körper aus, genauso wie der Körper sich auf die Psyche auswirkt. Bei Depressionen ist auch das Immunsystem geschwächt, was sich natürlich auf Anfälligkeit für Krebs auswirkt. Schon allein deshalb, was das Immunsystem im gesunden Körper mit zufriedenem Geist Krebs besser bekämpft, als etwa bei einer Depression. Denn nicht jede Entartung von Zellen wuchert ungehindert weiter. In vielen Fällen stoppt das Immunsystem diese. Selbst die Anfälligkeit für Erkältungen steigt, bei ständigem Stress im Beruf.
Allein durch den Artikel könnte es passieren, dass etliche Menschen sich aufgeben, obwohl auch die Einstellung zum Leben bei Erkrankungen immer eine Rolle spielt. Es ist natürlich nur ein Faktor von vielen, aber dennoch nicht zu vernachlässigen. Dazu kommt noch, dass der Artikel nur einseitig die Meinung von Einzelpersonen wiedergibt. Eine wissenschaftlich fundierte Basis gibt es dafür nicht. Irgendwelche statistischen Berechnungen von Medizinern, die lieber von Zufall sprechen, als sauber zu arbeiten, sind jedenfalls keine Grundlage. Nur weil ein Thema komplex ist, ist das kein Grund alles als Zufall abzutun. Es gibt immer Zusammenhänge, man muss sie bloß ermitteln. Wobei ich davon ausgehe, dass die psychische Wirkung in diesem Fall im Thema Zufall abgelegt wurde. Wäre hier nur interessant, welche Firma letztendlich für so eine Studie bezahlt hat.
Echt traurig, dass Spiegel Online, so etwas auch noch veröffentlicht.
In meinen Augen liegt der Artikel leider auf dem unwissenschaftlichen Niveau von Fake News bzw. Alternativen Fakten. Denn zu sagen es gibt keine psychische Wirkung, gleichzeitig aber einen Teil der Effekte als Zufall abzutun ist schlichtweg unwissenschaftlich. Ob es nun am Arzt oder der Journalistin liegt kann ich natürlich nicht sagen.
Guten Tag,
es ist seit Mitte der 90er Jahre durch verschiedenste Studien gut erforscht, dass Krebs nicht durch psychische Faktoren entstehen kann und auch die Prognose nicht durch Charakter und/oder Stimmung beeinflusst werden kann.
Da Sie keine anderslautenden Studien zitieren, gehe ich davon aus, dass Sie keine kennen. Sie sollten aber zuerst eine Grundlage zur Diskussion haben und sich anschließend eine Meinung bilden.
Seriöse Informationen gibt es z.B. unter:
https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/krankheitsverarbeitung/psyche-und-krebsrisiko.php
Gruß
Luise
Habe die Seite mal kurz angelesen. Da steht, dass es bisher keinen klaren Zusammenhang gibt bzw. dass keiner hergeleitet werden konnte. Das ist etwas anderes, als wenn kein Zusammenhang bestünde. Und da es immer nur statistische Auswertung sind, ist halt entsprechend schwer da etwas nachzuweisen. Rein wissenschaftlich gibt es aber keinen Nichtbeweis, weil dieser gar nicht möglich ist.
Krebs hängt immer von vielfältigen Faktoren ab und man müsste schon Experimente durchführen, die ethnisch nicht vertretbar wären, um einen klaren Zusammenhang nachzuweisen. Darauf ruhen sich übrigens auch Flughäfen aus. Man kann halt immer behaupten, dass es noch nicht eindeutig klar wäre, obwohl die Zusammenhänge aus logischer Sicht offensichtlich sind.