Der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer (Jahrgang 1966) fordert ein „Vermummungsverbot im Internet„. Ihm scheint die Praxis der Verwendung von Pseudonymen nicht zu gefallen. Dabei ist besonders es bei Kindern wichtig, dass dies gerade nicht mit richtigen Namen Online sind und in Foren und Chats Pseudonyme verwenden. Etliche Medien haben darüber berichtet, dass dazu dient Stalkern und schlimmeren Gesindel das googlen zu erschweren.
Man gewinnt den Eindruck, dass der Vorsitzende der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestags von der Materien nur begrenzte Ahnung hat. Nur so lässt sich dieser weltfremde Vorschlag erklären. Man gewinnt den Eindruck, dass die meisten Politiker mit dem Internet nicht kompatibel sind und ihr Horizont nur wenig über Facebook hinaus geht, wenn überhaupt soweit.
Wie soll es für den demokratischen Entscheidungsprozess wesentlich sein, dass man überall seinen Namen angibt. Dies ist die selbe Rhetorik die sagt, dass man als ehrbarer Bürger keinen Polizeistaat fürchten müsste.
Was die Nennung des Namens im Internet angeht sollt man vielleicht noch mal einen andere Perspektive bedenken. Wo tragen Polizisten Namensschilder im Dienst? Wo trägt der Bürger ein Namensschild? Selbst auf dem Auto muss kein Name angebracht sein und man erfährt den Namen auch nicht, sondern nur das Nummernschild.
Aus Sicht des Datenschutzes ist es natürlich extrem bedenklich, da mit Namen jeder Chef den Mitarbeiter googlen kann. Aber nicht nur Datenschutz verhindert diesen sinnlosen Vorschlag, sondern auch einfach die Realität. Wie viele Menschen heißen zum Beispiel Hans Müller. Sobald einer angemeldet ist werden sich alle anderen nicht mehr anmelden können oder nur noch mit einer Nummer. So ziemlich jeden Namen gibt es in Deutschland mehr als einmal.