Pendler aus Rheinhausen profitieren nicht davon, wenn noch eine oder sogar Schneckenlinien zum Hauptbahnhof kriechen. Beim Pendeln spielt der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle und man will nicht ewig im Bus sitzen oder noch schlimmer stehen. Ich nehme an, dass die Stadt keine Bedarfsplanung durchgeführt hat und geschaut hat, wohin die Menschen pendeln. Ein Großteil dürfte nach Essen und oder Düsseldorf fahren und damit möglichst Schnell zum Bahnhof wollen. Einige andere noch weiter. Demnach gelingt attraktiver ÖPNV nur, wenn man sowohl Buslinien hat, welche jene mitnimmt, die nicht noch ein Stückchen mehr laufen können mitnimmt, aber auch die anderen, die von Zentrum zu Zentrum müssen und das möglichst zügig.
Die U79 als wichtige Verbindung nach Düsseldorf fährt immer noch höchstens alle 15 Minuten. Von Rheinhausen Innenstadt braucht man für Luftlinie 5 km zum Hauptbahnhof 20-30 Minuten. Meist eher 30 Minuten. Einen Schnellbus von Rumeln mit wenigen Halten an den wichtigsten Umsteigestellen (Rh-Markt, Pauluskirche, Karl-Jarres-Str. Hauptbahnhof, Uni) gibt es leider immer noch nicht. Die Menschen sind bereit ein etwas größeres Stück zu laufen, wenn es dadurch insgesamt schneller geht.
Und zu allem Überfluss stellt man die Verbindung von Rheinhausen nach Baerl ein. Verbindungen mit Umstieg müssen entweder eine dichte Taktung haben oder eine hohe Zuverlässigkeit, allerdings ist dies beides in Duisburg nicht gegeben.
Die ganze Planung zeigt deutlich, dass weder Planer noch Politik wirklich die Bedürfnisse analysiert haben. Aber das wundert natürlich nicht, da zu viele mit dem Auto zu den Sitzungen fahren. ÖPNV braucht halt zu lange …
