Am 08. November 1968 gab es eine gemeinsame Sitzung des Verkehrsausschusses und des Planungs- und Grundstückausschusses der Stadt Rheinhausen.
Als Tagesordnungspunkt 3 stand auf der Agenda
„Beratung über die Trassenführung der Süd- und Osttangente“
Man nimmt dabei Bezug auf eine Vorlage Nr. 1/71/6 (11.09.1968) für die Rheinhauser Ratssitzung vom 17.09.1968. Die oben genannte Vorlage selber konnte im Stadt Archiv leider nicht gefunden werden. Es wäre sicherlich interessant gewesen, was man
Einstimmiger Beschluss eine Empfehlung für den Rat:
„Der Entwurf des Landesbauamtes Kleve für die L473 im Bereich der Brückenauffahrt mit der Verknüpfung der L606 und der sogenannten Osttangente wird aus folgenden Gründen abgelehnt.
1. Die plangleiche Kreuzung L606/Osttangente bringt gegenüber dem jetzigen Zustand keine Verbesserung.
2. Die Margarethenstraße wird nicht mehr an die L473 angebunden. Hierdurch werden im Bereich Hochemmerich vor allem an der Kreuzung Duisburger / Moerser Straße unmögliche Verkehrsverhältnisse geschaffen.“
Der Rat beschloss später, dass man in Hinblick auf eine Variante weiter mit dem Straßenbauamt Kleve verhandeln solle.
In der oben erwähnten Ratssitzung wurde festgestellt:
„Gleichgültig, wie letztlich die endgültige Trasse aussehe, werde es in jedem Falle zu einer erheblichen Beeinträchtigung der vorhandenen Bebauung kommen.“
Eine Siedlergemeinschaft brachte damals Bedenken zum Ausdruck und leistet wohl scheinbar erfolgreich Widerstand, denn bis heute gibt es bekanntlich keine Osttangente.
Die damalige Planung sah vor die Straße durch die Margarethen-Siedlung zu legen.
Den gleichen Quatsch den man heute von SPD und CDU liest wurde auch damals bereits diskutiert:
„Stadtverordneter Schneider regt an, die Straße durch das Rheinvorland auf Stelzen zu führen, um so jegliche Beeinträchtigung von der Bevölkerung fern zu halten.“
Natürlich wäre das, genauso wie heute, an den Kosten gescheitert. Ferner wäre ja eine Beeinträchtigung vorhanden.
Es war auf jeden Fall eine lange Diskussion mit vielen Wortbeiträgen, die ziemlich deutlich macht, wie umstritten das Vorhaben bereits vor über 50 Jahren waren. Und das obwohl damals Umwelt- und Naturschutz längst nicht den Stellenwert wie heute hat.
„Stadtverordneter Urbam erklärt, daß es der Rat wohl kaum verantworten könne, die Leichtigkeit des Fernverkehrs mit zusätzlichen innerstädtischen Erschwernissen, wie sie bereits angedeutet worden seien, zu erkaufen.“
Ganz klar, dass es auch heute an bestimmten Stellen erhebliche Probleme geben würde.
Beschluss am 11.09.1968
„Rat der Stadt lehnt die vom Landschaftverband z.Z. vorgesehene Trassenführung der L473 als ungeeignet ab.“
Was ich in der ganzen Diskussion um die Osttangente bisher noch nicht erlebt habe:
„Stadtverordneter Rosenberg regt an, in dieser Angelegenheit noch vor der besagten Ratssitzung ein öffentliches Hearing zu veranstalten, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich der an der Diskussion unmittelbar zu beteiligen.“
Heutzutage scheinen SPD und CDU zu beabsichtigen das einfach zu beschließen.
Mein Fazit, wer nicht in die Geschichte schaut ist verdammt die gleiche Idiotie zu wiederholen.