In der BV-Mitte hat die SPD den Antrag (24-0229), mit dem Titel:
„Prüfantrag der SPD-Fraktion, hier: Fahrradschutzstreifen auf der Bismarckstraße zwischen Kammerstraße und Mülheimer Straße“
eingereicht.
Ein Antrag, der ziemlich deutlich zeigt, wie wenig Ahnung die SPD von Radverkehr hat. Mir kommt dies eher wie ein Alibiantrag vor, den ich mal unter den Begriff Bikewashing fasse. Also eine Aktion, die nur dazu dient Fahrradfreundlichkeit vorzutäuschen.
Im Antrag wird u. a. behauptet:
„Damit ist fast davon zu sprechen, dass Fahrradfahrer einen eigenen Bereich der Straßenbenutzung haben.“
Ein „Schutzstreifen“ wird meistens überfahren. Am Flutweg sieht man dies recht deutlich. Zudem gibt es an der Bismarckstraße viele Parkplätze, welche teilweise parallel zur Fahrbahn verlaufen. Ohnehin wird hier der Lagerung von KFZ sehr viel Raum eingeräumt, der völlig ausreichend wäre für gute Radwege.
Der Gipfel der Freiheit ist allerdings:
„Somit ist die Sicherheit des Radverkehrs, durch verbesserte Mobilität und zukunftsgewandter Fahrradinfrastruktur zur Förderung eines gesunden und
nachhaltigen Stadtentwicklungskonzeptes zu berücksichtigen, gewährleistet.“
Man behauptet allen Ernstes, dass durch einen Schmutzstreifen die Sicherheit erhöht würde. Dabei zeigt auch die Untersuchung zu Schmutzstreifen außerorts, dass diese keine erhöhte Sicherheit bringen, sondern zu noch weniger Überholabstand führt, der ja m. W. nicht einmal von der Polizei kontrolliert wird.
Farbe ist keine Infrastruktur, zumal durch die Parkplätze auch viel zu wenig Platz bleiben würde. Jedenfalls dann, wenn man die 1 m Abstand zu gelagerten KFZ einhalten würde. Schutzstreifen tragen nicht zur Sicherheit bei, ganz im Gegenteil, sie geben vermeintliche Sicherheit und sind allenfalls eine schlechte Symbolaktion. Sinnvoller wäre es mehr Straßen zu Einbahnstraßen für KFZ zu machen und damit den nötigen Raum für Fahrräder zu gewinnen.