Ich finde es ja schon zum Kotzen, wenn Medien so einen Mist schreiben:
„Eine Elfjährige ist auf ihrem Schulweg in Duisburg von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden.“
Das Kind wurde mit einem Auto angefahren, nicht „von„. Autos fahren in Deutschland noch nicht selbstständig und wenn doch, müsste man erwähnen, dass es ein autonomes KFZ war. Ist einfache Rechtschreibung, Objekte handeln nicht, welche alle Zeitungen offensichtlich nicht beherrschen.
Am im Artikel wird, aus meiner Sicht, aufs Gröbste die journalistische Sorgfalt verletzt. Dort steht allen ernstes:
„Laut Polizei überquerte das Mädchen gegen 7.20 Uhr die Fahrbahn im Einmündungsbereich Homberger Straße / König-Friedrich-Wilhelm-Straße in Alt-Homberg. Dabei achtete sie offenbar nicht auf das Auto, das von rechts kam. Der 60 Jahre alte Renault-Fahrer konnte einen Zusammenprall nicht mehr vermeiden. Das Mädchen stürzte nach dem Aufprall auf den Asphalt.“
Es reicht schon, wenn man sich die Stelle auf der Karte anschaut, um sofort festzustellen, dass das so nicht stimmen kann. Die Homberger Straße ist eine Hauptstraße und damit eine Vorfahrtstraße. Das heißt die Hauptpflicht aufzupassen lag beim Autofahrer und nicht beim Kind. Im Artikel wird es so dargestellt, als wäre das Kind schuld, weil es nicht nach rechts geguckt habe. Natürlich ist das sinnvoll auch wenn man Vorfahrt hat zu gucken, ob da ein wahnsinniger Raser angeschossen kommt, aber die ständige Vorsicht und Rücksicht, wie in den späteren §§ der StVO konkretisiert. In dem Fall halt mit der Vorfahrt, die auch Autofahrer achten müssten. Dies wird aber im Artikel nicht erwähnt.
Davon abgesehen gilt auch § 3 StVO nach dem Kinder nicht gefährdet werden dürfen. Und mit 11 qualifiziert man noch als Kind. Das heißt die Beschreibung der Geschehnisse ist definitiv nicht stimmig und hätte überprüft werden müssen.
Stattdessen hat man bei Funke (WAZ/NRZ) offensichtlich bei der Polizei abgeschrieben ohne Nachdenken oder Überprüfung. Das Geld für die Zeitung kann man sich schenken, werde mein Abo dann wohl kündigen, für so einen Mist will ich nicht mehr zahlen. Ist ja auch nicht das erste Mal, dass solche Fakenews zu sog. Unfällen bei Funke verbreitet werden. Wenn man es nicht vernünftig prüft, sollte man es gar nicht erst drucken/veröffentlichen oder als C&P Artikel kennzeichnen. Denn ein bisschen umformulieren ist keine journalistische Sorgfalt!
Es ist die Verantwortung der Medien Behördenversagen aufzudecken und nicht einfach nur Sprachrohr für Falschinformationen zu sein.
Tote und Verletzt im Verkehr ist zum Teil die Schuld der Behörden und zum Teil auch der Medien, weil man die Tathergänge nicht richtig darstellt und auch nicht über die Verkehrsregeln unterrichtet. Man glaubt einfach einer Polizei, die scheinbar lieber Autofahrer in Schutz nimmt, als Fakten zu verbreiten. Schon die bewusste Schwammigkeit in der Formulierung der Polizei muss doch stutzig machen. Es wird nicht beschrieben, wer wie unterwegs war.

UPDATE
Inzwischen habe ich eine Antwort von der NRZ bekommen, wo man sich sehr uneinsichtig zeigte und quasi volles Vertrauen zur Polizei äußerte. Nachdem ich vor noch unsicher war habe ich jetzt die ersten Schritte zur Kündigung des Abos eingeleitet. Ich bin nicht länger bereit derartig miesen Journalismus zu unterstützen. Einen Fehler zu machen ist das eine, immer wieder die gleichen Fehler zu machen ist dumm, besonders dann wenn es derartig offensichtlich ist.
Habe die Stelle auch noch mal bei Google Streetview angeschaut. Die Seitenstraße ist eine Einbahnstraße, die Hauptstraße hat das Kind ganz sicher nicht überquert, denn ansonsten hätte nach Links geschaut werden müssen. Demnach kann sich das Kind wirklich nur auf der Hauptstraße befunden haben und der Autofahrer muss eindeutig aus der Seitenstraße gekommen sein. Dass man so etwas ungeprüft veröffentlicht ist ein völliges Versagen bei journalistischen Standards. Zumal die Fehler der Polizei derartig offensichtlich sind. Blindes Vertrauen der Medien in die Exekutive ist ein Fehler.
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