Nächste Führung durch das Duisburger Baustellengrauen. Gestartet wird hier an der Ecke Kuhlenwall/Oberstr. Dort beginnt die Neubaufläche für das Mercatorhaus und andere Dinge. Man geht also ein kleines Stück die Oberstraße in Richtung Rathaus und stößt auf folgendes Schild.

Natürlich sieht man, dass der Gehweg endet, weil dort ein Bauzaun steht, allerdings ist das Schild mit dem Pfeil reiner Hohn, weil es an der Stelle keinen Überweg gibt. Das Minimum wäre hier eine Verkehrsinsel gewesen, besser noch ein Zebrastreifen.
Auffällig ist, die ganzen KFZ auf dem Gehweg, wie auch auf der anderen Seite.
Auf der anderen Seite der Oberstraße findet man dann ein Schild, welches einen verpflichten will einen Radweg zu nutzen, nur gibt es dort keinen. Weder einen baulichen noch einen gemalten Radweg. Auf der Fahrbahn sieht man allenfalls noch Fragmente von etwas, dass früher mal ein gemalter Radweg gewesen sein könnte, allerdings ist die Nutzungspflicht hier klar rechtswidrig bzw. nichtig, da niemand innerhalb der Dooringzone fahren muss (ca. 1 m). Zudem kann der Abstand nicht eingehalten werden, der gilt zwar explizit nur auf der Fahrbahn, allerdings ist die Gefährdung auch bei einem gemalten Radweg nicht anders.

An der Ecke Flachsmarkt wird dann vor Radverkehr gewarnt und am Gebäude steht ein Schild, welches die nichtige Nutzungspflicht aufhebt, obwohl diese durch eine Einmündung/Kreuzung ohnehin aufgehoben wird. Zumal das Schild viel zu weit auf dem Gehweg steht.

Man fragt sich, ob da welche bei der Genehmigungsstelle für Baustellen korrupt sind und unnötige Schilder genehmigen oder ob die schlichtweg keine Ahnung von den Verkehrsregeln haben.
Aus der Oberstraße wird die Poststraße, bei der eine Fahrspur in Richtung Rathaus gesperrt ist. Von der Stelle aus, wo das Foto entstand, war kein Grund für die Sperrung erkennbar.

Wenn man genau hinguckt hängt da ein Schild für einen nutzungspflichtigen Radweg. Warum hebt man dann die Nutzungspflicht auf? Warum wird der Autoverkehr vor Radverkehr gewarnt, wenn dort ein Radweg ist? Sogar ein echter baulicher und eine gesperrte Spur, die auch als Radweg nutzbar wäre. Ich kann die Verkehrsführung an der Stelle nicht verstehen, soll ich als Radfahrer dort in die Spur auf der Fahrbahn fahren und den KFZ-Verkehr entschleunigen? Soll ich auf den Radweg fahren? Wobei nicht erkennbar ist, wie man dorthin kommt. Verkehrsführung muss intuitiv verständlich sein, dass ist auch hier mal wieder nicht der Fall. Ist es da ein Wunder, dass viele mit Rad sich gar nicht erst dran halten, weil es eh nicht möglich ist?
Und richtig bizarr wird dann die Energieverschwendung für eine Fußverkehrsampel, die nirgendwo hinführt außer auf ein sehr kurzes Stück Gehweg, was nirgendwo hinführt. Wozu dann also überhaupt eine Ampel? Den Strom hätte man sich auch sparen können.

Statt Bürokratieabbau braucht es in Duisburg Kompetenzaufbau, denn diese ist offensichtlich nicht vorhanden.