Seitdem ein Autofahrer Natenom getötet hat, sehe ich die Thematik Autopolizei, also eine Polizei, die sich primär für die Interessen von Autofahrenden einsetzt und/oder keine Ahnung von den Verkehrsregel hat, deutlich kritischer.
Am 05. Februar postete die Polizei Dortmund bei murX (früher Twitter) einen Hinweis auf die Tötung einer Fußgängerin durch zwei Autofahrende. Dabei wurde die Fußgängerin (68) an einem Fußgängerüberweg zuerst von einer 41-jährigen angefahren und dann von einem 33-jährigen überrollt.
In dem Feed dazu las ich auch etwas von Zebrastreifen. Wenn dem so wäre, müsste man hier Vorsatz annehmen, da es klare Vorgaben für Zebrastreifen gibt.
Wie üblich behauptet die Polizei unklare Ursache, dabei ist offensichtlich, dass die Geschwindigkeit zu hoch war, da nicht rechtzeitig gestoppt werden konnte.
Sicherlich auch als Reaktion auf den Tod von Natenom fragte jemand, etwas emotionaler, was denn die Polizei zur Prävention tun würde. Was aber nicht verwunderlich ist, wenn man durch Gefahrenquelle Nr. 1 KFZ ständig in Lebensgefahr schwebt.
Die Autopolizei Dortmund antwortete daraufhin mit folgendem Text:
„Es handelt sich hier um einen Unfall, also ein ungewolltes Ereignis. Nutzen Sie die Energie, die Sie in den Hass auf Autofahrer investieren, besser für etwas konstruktives.“
Eine extrem freche und unsouveräne Antwort auf die Frage, was die Polizei denn für Verkehrssicherheit tun würde. Mag sein, dass die Fragestellung provokant war, aber aus der Frage nach Prävention „Autohass“ zu konstruieren kann eigentlich nur Autopolizei sein. Denn wie schräg muss eine Behörde drauf sein, um so etwas zu unterstellen. Aber natürlich fühlte sich da sicherlich jemand auf den Schlips getreten, weil man die schlechte Arbeit der Polizei bei Prävention und VisionZero hinterfragt.
Warum es mit VisionZero nicht klappt kann man dann einem weiteren Posting der Autopolizei Dortmund entnehmen:
„Die Polizei Dortmund betreibt seit Jahren Verkehrsunfallprävention. Das fängt bei den Kleinsten mit dem Fußgängerführerschein an und endet beim Rollatortraining für Seniorinnen und Senioren.“
Da waren auch noch weitere Beispiele, aber alle haben nach meiner Ansicht gemeinsam, dass man nicht bei der Gefahrenquelle KFZ/Person am Steuer ansetzt, sondern bei den Opfern von KFZ-Gewalt. Und wenn genau diese schlechte Prävention hinterfragt wird, wird Autohass unterstellt?
Da hat wohl jemand bei der Polizei nicht im Verkehrsrecht aufgepasst. Sicherheit steht an erster Stelle laut StVO. Und Sicherheit erreicht man nicht indem man Kriminelles Verhalten verharmlost oder unterstützt. Es ist ganz gewiss kein Autohass, wenn man verlangt, dass man Sicher und Gesund von A nach B kommen kann ohne ein KFZ zu nutzen. Es ist ganz sicher kein Autohass, wenn man erwartet, dass die Polizei ihre Arbeit ohne Autobrille macht. Es ist ganz sicher kein Autohass, wenn man erwartet, dass jene mit dem größten Gefahrenpotential sich besonders gut an Regeln halten.
Aber solange man Autopolizei hat, muss man alles was von denen als Prävention verkauft wird tiefgehend hinterfragen!
