Vor einigen Wochen gab es mal wieder eine Preiserhöhung der NRZ, angekündigt in in einem „Artikel“ am Rand. Darin hieß es u. a. auch, dass Abokundschaft der gedruckten Ausgabe die digitale kostenlos bekommen würde. Da ich meinen Vertrag vor längerer Zeit abgeschlossen habe, habe ich diesen Vertragsbedingungen nicht zugestimmt. Da stellt sich also erst einmal die Frage, ob das rechtlich zulässig ist, dass ich ein angeblich kostenloses Digitalabo inkludiert bekomme. Aber primär stellt sich die Frage, wie dieses angeblich kostenlose Digitalabo finanziert wird. Server, Software usw. sind definitiv nicht kostenlos. Auch die Inhalte verursachen Kosten. Zwar werden Inhalte oft in der gedruckten Ausgabe gebracht, aber hier stellt sich die Frage, auf welchen Weg das bezahlt wird. vollständig aus der gedruckten Ausgabe? Zum Teil mit den Kosten für den digitalen Betrieb? Trägt Abokundschaft, die nur digital liest, die vollständigen Kosten für alles Digitale? Das würde heißen die Abokundschaft der gedruckten Ausgabe würde die Kosten auf die Digitale verlagern. Denn egal wie oft Unternehmen behaupten, dass etwas kostenlos wäre, dies ist immer gelogen. Irgendwo entstehen die Kosten und werden auch verrechnet. Ob man das wirklich so klar differenzieren kann, dass man behaupten kann, dass der Digitalanteil kostenlos wäre, bezweifle ich.
Da ich natürlich nicht an die Kalkulation kommen dürfte, werde ich das wohl kaum überprüfen können, ob die Behauptung von Funke stimmt.
Dazu ist auffällig, dass ständig Anzeigen sind, die einem von den Vorteilen der digitalen Ausgabe überzeugen sollen, was die mittelfristige Einstellung der gedruckten Ausgabe erkennbar macht. Wenngleich ich digital gut klar kommen und mir auch ein Tablet für die Zeitung kaufen könnte, möchte ich das nicht, weil ich schon sonst so viel digital mache. Für viele Ältere wird das aber ein Problem, da diese das wenn überhaupt nur unter erheblichen Schwierigkeiten hinbekämen. Sprich hier wird Altersdiskriminierung/Exklusion betrieben. Dies könnte man sogar als eine Gefahr für die Demokratie sehen, wenn die Älteren keinen Zugang zu Informationen mehr haben, weil zu teuer oder zu technisch.