Minigeschichte: Abgekommen

Langsam schlug ich die Augen auf.
„Wo bin ich?“ versuchte ich hervorzubringen, aber alles was zustande kam war ein Krächzen.
Warum tat meine Hand nur so weh.
Ein Piepsen war zu vernehmen. Es war schmerzhaft den Kopf zu drehen, aber endlich erkannte ich, dass ich in einem Krankenhaus sein musste. Neben mir standen zahlreiche Geräte.
‚Was mache ich hier?‘ Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern. Langsam kam eine Erinnerung hervor. Ich war auf dem Weg nach Hause gewesen. Da war so ein Lärm gewesen und dann war ich hier.
Wäre wohl besser gewesen, wenn ich nicht so spät noch gefahren wäre. Aber was war das für ein Geräusch gewesen? Das Denken fiel mir so schwer. Je mehr ich nach der Erinnerung griff, desto weiter entfernte sie sich von mir.
Eine andere Erinnerung drängte sich in den Fokus. Jene wie ich das Steuer verriss. Mein Versuch zu bremsen und dann der Baum.
Es musste ein Wunder sein, dass ich noch lebe. Schon mehr als einmal hatte ich von tödlichen Unfällen mit Bäumen gelesen.
Der Blick in den Rückspiegel hatte mir ein großes Fahrzeug gezeigt. Eines was ständig die Lichthupe betätigte. Jedenfalls war da ein blitzendes Licht gewesen.
Es war blau gewesen, vielleicht eines dieser neuen blenden LED-Dingern? Nein! Jetzt wurde es mir klar. Von Hinten war ein Feuerwehrfahrzeug gekommen und hatte plötzlich die Sirene eingeschaltet. Vor Schreck war ich zusammengezuckt und hatte das Steuer verrissen.
Wer rechnete auch damit, dass die plötzlich in der Nacht die Sirene anmachen.

(Erstveröffentlichung hier und bei Bookrix)

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