Wir alle sind sterblich, aber auch Meister der Verdrängung. Meist geben wir uns der Illusion der Unsterblichkeit hin. Leben nur im Augenblick. Wollen nicht die wenigen Jahrzehnte sehen die uns bleiben. Verschwenden unsere Zeit vor kleinen Kisten mit den wir nicht bewirken, mit denen wir keinerlei Spuren hinterlassen.
Erst, wenn Verwandte, Angehörige oder Freunde sterben denken wir wieder darüber nach, dass auch wir eines Tages enden. Aber allein die Vorstellung des eigenen Endes ins Nichts ist ein erschreckender Gedanke. Die Hoffnung, ob es nicht doch etwas gibt, gibt vielen Mut für die Zeit danach.
Was ist wenn wirklich nur Finsternis, ewiger Schlaf auf uns wartet? Hat dann nichts eine Bedeutung? Ist dann alles was wir bewegen, tun und denken umsonst aber nicht kostenlos? Wenn wir unsere Tage in Trägheit verbringen wird dem sicherlich so sein. Nur wer etwas hinterlässt kann im übertragenden Sinne ewig Leben. Damit meine ich nicht einen Haufen Geld, sondern ein ideelles Erbe, was weit über den Tod hinaus wirken kann.
Die Welt bietet viele Möglichkeiten zu wirken und der Welt etwas zu hinterlassen. Einige versuche es mit der „Facebook-Unsterblichkeit“, was allerdings lediglich eine Sammlung von Daten ist, die nur etwas nützen, wenn diese sich jemand auch ansieht. Auch in physischen Archiven schlummern hundert von Informationen. Allerdings erinnern sich nur die wenigsten an eine der Personen, die in diesen Dokumenten schlummern. Höchsten beim erstellen eines Stammbaumes können diese noch einmal lebendig werden. Dann aber auch nur als Namen und ohne Inhalt was sie ausmachte.
Macht und Geld sind zwar nett, aber letztendlich sichern beides nicht die Unsterblichkeit, besonders wenn man nur einer von vielen ist in der Tretmühle namens Leben.
Der Anfang liegt hinter uns, das Ende ist sicher, nur Datum und die genauen Umstände kennen wir nicht. Beeinflussen können wir nur, was wir bis zu diesen Zeitpunkt vollbringen.
Eine Todeserfahrung ist auf jeden Fall ein Anstoß für eine Neubewertung des eigenen Lebens und ob man nicht doch mehr daraus machen sollte, als derzeit der Fall ist.