Mythos Beihilfe

Es gibt viele Irrtümer, welche über Beamte im Umlauf sind. Eines davon betrifft die Beihilfe. Vor Kurzem wurde eine Petition zu dem Thema eingereicht, wo etliche Argumente gebracht wurden, die einer tatsächlichen Grundlage entbehren. Ich finde dies Grund genug mal ein wenig mehr Fakten in die Diskussion zu bringen.

Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) werden Beiträge nach Gehalt von allen Einkommensbeziehern einer Familie eingezogen. Arbeitet nur einer muss auch nur einmal gezahlt werden.

Die Beihilfe wird vom Staat gezahlt, allerdings gibt es bis auf wenige Ausnahmen nur einen Anteil der Kosten von den Beihilfekassen. Der Rest muss über eine private Krankenversicherung (PKV) abdeckt werden.

Die Beiträge für die Krankenversicherung fallen dabei für jedes Mitglied der Familie ohne eigenes Einkommen in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung an. Die Beiträge hängen allein vom Alter und von Vorerkrankungen ab. Das Einkommen spielt dabei keine Rolle, wodurch besonders Beamte im mittleren und einfachem Dienst mit Familie stark belastet werden.

Selbst, wenn hier die Nettobezüge erst einmal größer erscheinen, so relativiert sich dies nach den Abzügen für die PKV.

Die Beihilfe stellt Beamte auch nicht besser als GKV-Mitglieder, was Zuzahlungen oder Praxisgebühr angeht. Dies wird beim Einreichen der Beihilfeabrechnung automatisch abgezogen.

Die Beihilfeabrechnung ist ein weiterer Nachteil, denn sie bedeutet, dass der Beamte teilweise in Vorkasse gehen muss und bei falscher Abrechnung der Ärzte auch damit den Ärger hat. Zudem geht für die Abrechnung einiges an Zeit drauf.

Wie ich hier schon mal angemerkt habe gibt es auch kein zurück mehr in die GKV für einen Beamten, was für den Partner nach einer Scheidung zusätzlich Probleme bedeuten kann.

Als Argument für die Beihilfe wird immer angeführt, dass sie günstiger als eine gesetzliche Krankenversicherung wäre. Vor einiger Zeit wollte ich dies mal mit fundierten Zahlen klären, stellte aber fest, dass es diese gar nicht zu geben scheint. Deswegen habe ich eine Petition eingereicht.

Im Kern der Petition habe ich die Frage gestellt, ob die Beihilfe mit wirklich allen Kosten, also nicht nur die ausbezahlten Beträge auf dem Papier, sondern auch z.B. Personalkosten und Verbrauchsmittel wirklich günstiger sind und dass dies doch mal untersucht werden sollte.

Auf das Ergebnis meiner Petition bin ich gespannt.

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