Nervanrufe – Was tun?

Gegen nervige Telefonanrufe gibt es rabiate Methoden, welche nicht zu empfehlen sind, wie unlängst eine 61-jährige Pfälzerin erfahren musste. Diese hatte mit einer Trillerpfeife den Nervanruf abwehren wollen. Angeblich erlitt die Callcenter Mitarbeiterin dadurch einen Hörschaden (Ohrgeräusche).

Heise schreibt darüber in einem Artikel, der allerdings ansonsten sehr daneben liegt. Es gibt sehr wohl Methoden Nervanrufer abzuwehren ohne zu akustischer Gewalt zu greifen.

Schon vor längerer Zeit hatte ich mal Probleme mit Nervanrufen von Vodafone und mich schlau gemacht.

Folgende Maßnahmen sind meiner Ansicht nach möglich:
0. Die Nummer gar nicht erst Publik machen.

1. Sich bei der Bundesnetzagentur beschweren.
http://www.bundesnetzagentur.de/

2. Sich an den die Nervanrufer wenden. Funktioniert aber nur bei seriösen.

3. Alle Anrufe mit Uhrzeit und Datum notieren, natürlich den Anrufen widersprechen und wenn weiterhin Belästigt wird, das der Verbraucherzentrale melden.
http://www.vz-nrw.de/UNIQ127451210124439/link661601A.html
(Man muss leider einige persönliche Daten angeben dafür besteht die Chance das Telefonwerbung noch stärker eingeschränkt werden kann)

4. Strafanzeige wegen Nachstellung:

§ 238 Nachstellung

(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich
1. seine räumliche Nähe aufsucht,
2. unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,
3. unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,
4. ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder
5. eine andere vergleichbare Handlung vornimmt

und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Muss aber schon arg sein und zu nächtlichen Stunden

5. Abmahnung auf Unterlassung nach § 823 und § 1004 BGB. Dann haben die Anwälte erst einmal ihren Spaß. Geht natürlich auch mit einer Selbstverfassten.

6. Sperren der Telefonnummer ist in einigen Fällen technisch möglich. Dabei wird zum Beispiel in der Fritzbox die Nummer gesperrt.

7. Nummer und zugehöriges Unternehmen Publik machen. Teilweise sind sie das aber auch schon. Mit einer Suchmaschine hatte ich häufig Erfolg bei der Suche nach einer Nummer.

8. Herausfinden woher die Nummer stammt. Also welches Unternehmen diese veröffentlicht hat.

9. Dran gehen und dem Anrufer die Zeit stehlen.

10. Immer wieder Zwischenfragen stellen und den Anrufer gar nicht zu Wort kommen lassen.

11. Frage nach der Namen und Adresse des anrufenden Unternehmens

12. Ankündigung der Aufzeichnung des Anrufs.

Die letzten paar Punkte wirken nicht von jetzt auf gleich aber auf lange Sicht wird nicht mehr angerufen.

[Das zuvor genannte stellt natürlich keine Rechtsberatung dar, bin schließlich kein Anwalt, sondern sind nur Vorschläge und Möglichkeiten der Abwehr ohne Erfolgsgarantie.]

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines, Grundrechte, Privatsphäre, Verbraucherschutz abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Response to Nervanrufe – Was tun?

Hinterlasse einen Kommentar