Die CDU will den Gang zu Fachärzten umständlicher machen, also in etlichen Fällen völlig unnötige Bürokratie einführen. Dabei sind die doch angeblich sonst immer für Bürokratieabbau. Oder gilt das nur an den Stellen, wo es zu lasten der Bevölkerung geht?
Fakt ist jedenfalls, dass das Primärarztsystem vielleicht in einigen Fällen zu einer Steuerung führen könnte, aber nicht wenn das für alle gilt, völlig unabhängig von dem gesundheitlichen Status. So müssen alle Menschen zur zahnärztlichen Kontrolle. Viele Menschen haben eine Brille und müssen immer wieder mal zur augenärztlichen Betreuung. Das gilt oft auch für Probleme mit der Haut oder bei Orthopädie. Etliche verschwindet nicht einfach. Auch psychologische Betreuung kann dauerhaft notwendig sein.
Wenn man dies mit einer dauerhaften Überweisung machen könnte, die bei einer neuen Überweisung zu jemand anderem vom gleichen Fach oder dem Wechsel der hausärztlichen Betreuung automatisch widerrufen würde, dann wäre das vielleicht noch sinnvoll, aber pauschal für alle? Das führt dazu, dass bei hausärztlichen Praxen einfach so Geld für eine Unterschrift pro Quartal kassiert wird, ohne jegliche Notwendigkeit. Das wäre dann unnötige Bürokratie und würde Menschen mit chronischen Erkrankungen oder einem dauerhaften Bedarf erheblich einschränken ohne einen Mehrwert. Zudem würde dies nicht nur zu einer Verzögerung bei Terminen führen, sondern zugleich auch noch Zeit für die Überweisung kosten. Das schränkt die Terminmöglichkeiten erheblich ein. Denn am 1. eines Quartals wird man wohl kaum einen Termin machen können, weil es sehr stressig wird. Besonders wenn man noch berufstätig ist.
Für mich klingt das jedenfalls alles so, also wollten Hausärzte einfach nur Geld verdienen. Wobei das nicht anders ist, dass der Arzt einen sehen will, obwohl sich seit Jahren am Rezept nichts geändert hat. Kosten einen nur Zeit, bringt einem aber keinen Mehrwert.
