Türkisch oder Deutsch? – Zwischen den Stühlen

Worte können verbinden aber auch trennen.

Gerade, wenn es um vermeintliche oder reale Zugehörigkeit geht. Es fällt zum Beispiel auf, dass manche Menschen sofort als türkisch einsortiert werden, obwohl man weder die Herkunft kennt, noch die Staatsbürgerschaft.

Ich mein, man kann niemanden die Staatsbürgerschaft an der Haut oder Haarfarbe ansehen. Als ich letztens das Bild sah mit einem Gartenzwerg, dem deutschesten Symbol für Spießbürgertum und im selben Garten die türkische Flagge, so fand ich das eine gute Symbolik für diese Zerrissenheit zwischen zwei Ländern.

M. W. kann man die türkische Staatsbürgerschaft nicht ablegen, was zu einer doppelten Staatsbürgerschaft führt. Das sind zwar mehr Wähler für Erdogan, aber zugleich auch eine extreme Zerrissenheit zwischen zwei Ländern.

Wenn man in Deutschland nicht vollständig akzeptiert wird, fühlt man sich eher zur Türkei gedrängt, wo man aber, nach allem was ich so höre, aber eher als deutsch gesehen wird. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger halte ich von doppelter Staatsbürgerschaft. Entweder man hat ein Visa mit temporären Aufenthalt oder man ist dauerhaft hier. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Riss heilen kann, solange man nicht richtig ankommen kann. Zugleich sind aber natürlich auch jene Menschen ein Problem, die nur nach dem Äußeren gehen und sofort bei einem bestimmten Aussehen sagen, dass das ein Türke wäre.

Man sollte einfach mehr das Gemeinsame betonen, als das trennende, man muss aber auch die Voraussetzungen schaffen, dass man sich zugehörig fühlt und nicht so als wäre man zwischen zwei Stühlen.

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