Die Instrumentalisierung von Bärbel Bas als Kohlelobbyistin?

Jedenfalls wirft ihr dies Greenpeace im Schwarzbuch Kohle (PDF) vor.

Ihre Verteidigung klingt da eher schwach. Als studierte Krankenkassenbetriebswirtin, wird sie zwar Ahnung von Wirtschaft haben, aber nicht unbedingt von Kohleabbau, Umwelt oder Naturwissenschaften oder gar Gesundheit.

Egal welchen Eindruck so mancher Politiker erwecken, auch diese wissen nur über einen kleinen Bereich etwas. Bärbel Bas ist hier bestimmt keine Ausnahme.

Vielleicht ist der Kohle-Lobbyismusvorwurf nicht unbegründet. Man kann einen Menschen durchaus mit Informationen bzw. gezielten Teilinformationen in eine bestimmte Richtung beeinflussen. In Zeitungen geschieht diese zum Beispiel tagtäglich.

Lobbyismus muss nicht unbedingt mit Geld oder eine Position einhergehen, sondern kann auch davon abhängen, wie eine Person mit Infos gefüttert wird. Ein paar schicke Powerpoints, die eine Betriebswirtin mangels naturwissenschaftlichen Hintergrunds vielleicht gar nicht einschätzen und unabhängig beurteilen kann. Vielleicht schlichtweg auch gar nicht die Zeit oder Lust hat sich eingehend mit einem Thema zu beschäftigen.

Einige der Äußerungen von Frau Bas können durchaus auf subtile Beeinflussung zurückzuführen sein. Natürlich ist aber auch das Schwarzbuch selber kritisch zu hinterfragen. So wird zum Beispiel auf die Schadstoffe beim Verbrennen von Kohle verwiesen, wobei das Verbrennen von Holz ebenfalls zahlreiche Giftstoffe produziert bzw. freigesetzt. Angefangen bei Dioxinen über Schwermetalle, welche der Baum beim wachsen aufgenommen hat bis hin zum Feinstaub, der bei der Heimverfeuerung nicht so stark gefiltert werden dürfte, wie dies bei Großkraftwerken der Fall ist.

Wenn Fragen offen sind, sollte man nachfragen:

Guten Tag,

in ihrem Schwarzbuch Kohle wird die Schädlichkeit von Kohle hervorgehoben ohne darauf einzugehen, dass die Verfeuerung von Holz im Kamin mindestens ebenso schädlich ist.

Ich sehe das überaus kritisch, wenn eine Organisation Fakten unter den Tischen fallen lässt, die gerade nicht in den Kram passen. Egal wie sehr ich mit der Sache übereinstimme, frage ich mich bei so einem Vorgehen immer: „Was wird mir noch verschwiegen.“

Mit freundlich Grüßen

Ulrich Scharfenort

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