Ist Überwachung ein Zeichen der Nächstenliebe?
Eine Google liefert jedenfalls keine Treffer, die darauf hindeuten. Also warum fordert eine Partei, die sich selbst als Christlich bezeichnet dann ständig die Überwachung?
Wo hält die CDU die auch die andere Backe hin?
Und warum, wundern manche sich so sehr, wenn die Namen mancher Parteien nichts mit dem Namen zu tun haben, dass es eine Piratenpartei gibt. Deren Name geht übrigens nicht auf Klaus Störtebeker oder Captain Jack Sparrow zurück, sondern darauf, dass die Verwerter Privatkopierer als Piraten verunglimpft haben.
Von dem S für Sozial oder dem D für Demokratisch fange ich besser gar nicht an.
Die CDU hat ein christliches Werteprofil, das ihr zugrunde liegt. Das äußert sich nicht zwangsläufig in dem Slogan der Nächstenliebe.
Die SPD wiederum baut durchaus auf einen sozialdemokratischen Sockel auf. Jedoch wurden wesentliche Kernelemente der Zielsetzung der Sozialdemokratie bereits erreicht.
Bezüglich der Piratenpartei dachte ich, dass sich der Name von der Plattform Pirate Bay ableitet. Das wiederum stellt m.E. eine gezielte Massenverbreitung urheberrechtlich geschützer Inhalte dar und nicht bloß die kleinen Privatkopierer. Dementsprechend leitet sich die breite Assoziation der Bevölkerung, wie auch meine, ab, die Piraten stehen für eine unkontrollierte Verbreitung von Kopien. Das dabei die ehrwürdigen Verbreiter auch gut Kasse machen, wurde durch Megaupload bekannt. Dazu ergibt sich noch ein gewisser Spaßfaktor, der für mich nicht in Politik gehört.
Nächstenliebe ist keine Slogan, sondern eines der Grundelemente des Christentums und ich würde von einer Partei, die sich zu christlichen Werten bekennt, auch ein Bekenntnis zu Nächstenliebe erwarten.
Welches christlichen Werte vertritt die CDU denn?
Als Einführer von Hartz IV und Studiengebühren, als Demonteuren des Sozialstaats wäre es traurig, wenn dass das Ziel der SPD wäre.
Ist immer schlecht, wenn man Gerüchten glaubt.
Der Name Piraten stammt von der Verwerterindustrie, welche Menschen die ihr Recht auf Privatkopie wahrnahmen mit dieser Bezeichnung kriminalisieren wollte. Eine Verwerterindustrie übrigens, die es aber noch immer nicht geschafft hat legale Alternativen zu schaffen, sondern nur ihrer Gier hinterher trauert und in gestrigen Bahnen denkt. Nicht unähnlich den altbackenen Parteien.
Warum sollte Politik kein Spaß machen? Mit ernsten inhaltsleeren Reden nimmt man die Bevölkerung bestimmt nicht mit, wie sich an der schwindenden Teilnahme bei Wahlen zeigt.
Ein Wertekanon ist doch schon recht komplex, der sich letztendlich in einer christlcihen Soziallehre äußert. Gerade für die Unionsparteien kann man hier den gesellschaftlichen Grundaufbau diesbezüglich betrachten. Das traditionelle Verständnis der Familie als Basis einer intakten Gesellschaft. Weiterführend die Bedeutung des Menschen in einer komplexen Gesellschaft und seine Verantwortung dieser gegenüber. Man darf nicht vergessen, dass aus diesen Werten letztendlich auch die Soziale Marktwirtschaft hervorgegangen ist, die durchaus auch ein Zeugnis von „Nächstenliebe“ sein kann.
Ein Sozialstaat funktioniert nicht, wenn Sozialleistungen diesem das Wasser abgraben. Die Sozialreformen waren notwendig um dem Arbeitsmarkt neue Dynamik zu verleihen und ihn im europäischen wie auch globalen Gefüge wettbewerbsfähig zu halten. NAtürlich kann man jetzt mit Sozialdemontage argumentieren. Ich halte den reduzierten Sozialstaat allerdings besser als TRümmerfelder wie Griechenland oder Frankreich.
Negieren Sie die enge Anbindung an das schwedische Pendant der Partei und deren Einbindung in „The Pirate Bay“? Die Piratenpartei wollte doch gezielt diese Assoziation schaffen, weswegen sie sich nicht über entsprechende Zuschreibungen wundern braucht. Schließlich wurde der Name doch selbst gewählt oder waren die bösen Verwerter bei der Gründung dabei?
Politik darf ruhig Spaß machen, sie sollte aber kein Kabarett werden. Weiterhin erschöpft sich Politik nicht in Reden, was vermutlich eine Fehlperzeption der breiten Bevölkerung ist.
Diese ständigen Forderungen nach Überwachung ist jedenfalls kein Zeichen von Nächstenliebe und wie die CDU soziale Marktwirtschaft versteht sehen wir derzeit, wo das Betreuungsgeld in Hartz IV mit eingerechnet werden soll.
Man kann Griechenland nicht mit Deutschland vergleichen. Und auch eine Reform muss nicht so verlaufen, dass Harzt IV Empfänger in schlecht bezahlte Zeitarbeit gepresst werden. Und bei der Bildung zu sparen und nichts anderes waren die Studiengebühren ist einfach hinrissig aber das ist Einsparung bei der Bildung ja immer. Anscheinend hat die SPD dies zumindest in kleinen Teilen erkannt. Denn gute Bildung rentiert sich immer.
Der Hintergrund für den Namen ist hier nachzulesen.
Nein das ist keine Fehlrezeption der Bevölkerung, sondern ein Fehler der Politiker, wenn der Bürger nur Blabla hört, weil sich die meisten Politiker bloß nicht festlegen wollen. Und genau das meinte ich mit inhaltsleeren Reden. Das Rumgeschwaffel ohne brauchbaren Inhalt für den Normalbürger.
Inwiefern sollte der Bereich Sicherheit auch mit Nächstenliebe zu tun haben? Also hier verrennen Sie sich m.E. etwas in eine fixe Idee. Die politische Position bezüglich Sicherheit leitet sich außerdem aus einer konservativen Grundposition ab.
Das Betreuungsgeld stößt einerseits nicht auf sehr viel positive Ressonanz innerhalb der Partei. Andererseits kann es auch Begründungen dafür geben. Letztendlich würde durch die Auszahlung an ALG II-Bezieher, die ohnehin mehr Zeit für die Betreuung der Kinder haben, eine Motivation zur Zementierung der Lage geliefert. Damit würde die Hilfestellung die Fixierung des ALG II-Zustandes.
Natürlich kann man Griechenland schlecht mit Deutschland vergleichen, dennoch werden wichtige Anhaltspunkte geliefert. Ein platzender Sozialstaat führt zur absoluten Schieflage. Was nützen die tollsten sozialen Errungenschaften, wenn sie zur staatlichen Pleite führen?
Studiengebühren sind sinnvoll. Sie stellen doch gerade eine Investition in Bildung dar. Es gibt auch genügend Stundungsmodelle, sodass sie für jeden erschwinglich sind. Die Vorstellung, jeder brauche ein Studium für möglichst wenig Einsatz halte ich für unsozial. Insbesondere wenn man sich an den Universitäten umschaut, wer so alles studiert und vor allen wie lange. Darüber hinaus ist nicht die Quantität von Akademikern (wie auch von Abiturienten) nicht gleichbedeutend mit Qualität.
Der Verlinkung entnehme ich folgendes: „Den Namen haben wir uns nicht gewählt! Er wurde uns von der Welt gegeben.“ Dazu noch „Der Begriff des „Piraten“ ist ein Kampfbegriff, der vor allem von der Musik- und Filmindustrie und ihren Lobbyorganisationen benutzt wird, um einen bedeutenden Teil der Bevölkerung zu kriminalisieren.“ Hieraus leitet sich die selbstgewählte Assoziation mit Produktpiraterie ab. Man erhebt den Namen zum Kampfbegriff und positioniert sich klar gegen gültiges Verständnis von Urheberrecht.
Natürlich handelt es sich bei der selektiven Wahrnehmung mancher Reden um Fehlperzeption, was Politik bedeutet. Das ein Politiker in VErantwortung nur schwer klar Position beziehen kann, ist sogar bei den piraten angekommen. Oder droht nicht bekanntlicher maßen der „shitstorm“? Machen sich ambitionierte Parteisoldaten nicht etwas rar in letzter Zeit? Wie der Spiegel schon festgestellt hat, die Piraten passen sich an das System an.
Ein Teil der Nächstenliebe ist auch das Vertrauen in die Mitmenschen. Also im Sinne von halte auch die andere Wange hin. Jetzt allen Menschen von vornherein zu misstrauen und sie deshalb zu überwachen ist nun einmal keine Zeichen für Nächstenliebe, denn Liebe heißt immer auch Vertrauen. Zumal Konservative auch die Grundwerte bewahren sollten.
Was nützt eine einseitige Verschiebung des Kapitals? Warum nicht Finanztransaktionssteuer und Bonitätssteuer mit der man unnachhaltiges Wirtschaften abfedern kann?
Die Studiengebühren waren doch nur eine Ausrede, um die Zuschüsse zu den Universitäten senken zu können. Und Qualität braucht Zeit, mit Turobabi und Schnellstudium schafft man leider nur Quantität.
Die Piraten positionieren sich gegen das veraltete einseitige Urheberrecht. Das derzeitige Urheberrecht ist zum Nachteil für Urheber und Konsumenten.
Bei mir ist es nicht angekommen, dass ein Politiker nicht klar Position beziehen kann.
Was Shitstorm angeht geht es da immer um einzelne Aussagen zu ganz bestimmten Punkten. Da ich den Spiegelartikel nicht kenne, kann ich mir da kein tiefergehendes Urteil bilden.