KFZ-Verkehr in Deutschland wir mit Billionen Euros subventioniert und dazu noch an vielen Stelle ideell, aber immer wieder kommen die gleichen Dummen Argumente dagegen. Sogar aus Ministerien.
Subventionen sind alle finanziellen und sonstigen Vorteile, welche eine Mobilitätsform attraktiver machen. Beim KFZ-Verkehr sind das u. a.:
– Niedrige Bußgelder für Vergehen
– Wegsehen durch Kommunen beim Falschparken
– Abstellen auf Kosten der Allgemeinheit (keine/niedrige Parkgebühren)
– Abstellen auf Kosten der gesamten Kundschaft („kostenlos“ Parken an Supermärkten)
– Umweltkosten werden nicht eingepreist
– Keine Maut für KFZ
– Keine kostendeckende Maut für LKW
– Pendelpauschale
Die Folgen sind die marode Infrastruktur, die wir heute haben, weil das System nicht kostendeckend betrieben wird. Während Rad- und Fußverkehr in Summe keine Kosten verursacht, sondern sogar Nutzen bringt, ist dies bei KFZ-Verkehr nicht der Fall.
Wenn man allerdings Online darauf hinweist, kommen sofort jene, die darauf hinweisen, dass sie Steuern zahlen würden. Das Schema ist fast immer das Gleiche. Deshalb nachfolgend mal pauschal die Antworten, weil es mir zu blöd ist, dies immer wieder einzutippen:
1. Die eigentlich KFZ-Steuer ist winzig und deckt definitiv nicht die Kosten. Wobei Kosten hier nicht nur die für Autobahnen des Bundes sind, sondern auch die Kosten von den Bundesländern und den Kommunen.
2. Etliche sehen natürlich die Steuern für Benzin und Diesel auch als Teil der KFZ-Steuer, was aber Quatsch ist, da diese ja gerade nicht für das KFZ erhoben wird, sondern für den Einkauf von Diesel und Benzin. Einige bezeichnen die Energiesteuer auch immer noch als Mineralölsteuer. Davon abgesehen sind Steuern nicht zweckgebunden, eine Maut dagegen wäre das schon, wenn diese preislich kostendeckend gestaltet wäre. Was ich persönlich marktwirtschaflticher und fairer fände. Habe bis noch nie von Rauchern gehört, die wegen der Tabaksteuer überall installierte Feuerzeuge verlangen würden.
3. Dann werden natürlich die Kosten verglichen, also was an Steuern reingeht und was ausgegeben wird. Allerdings betrachtet man dabei meist nur ca. 1,5 % der Straßen, nämlich nur die Autobahnen und Teile der Bundesstraßen. Wenn man 50 M€ einnimmt und 10 M€ für die zuvor genannten Straßen ausgibt, bleibt ein gigantisches Defizit. Denn 10 M€ entsprechen den Kosten für 1,5 % der Straßen. Aber selbst wenn es 10 % wären, dann wäre das immer noch ein riesiges Verlustgeschäft für die Allgemeinheit, also eine erhebliche Subvention. Zum Vergleich, dass Deutschlandticket wird 2026 um 60 € teurer, weil man eine Milliarde mehr nicht zahlen will.
4. Dann kommt das Argument: Wenn man die Kosten komplett zahlen müsste, kann man sich Autofahren nicht mehr leisten. Wer sich ein Auto leisten kann hat eh zu viel Geld übrig, denn wenn man gekaufte oder geleaste KFZ rein ökonomisch betrachtet ist das ein erhebliches Verlustgeschäft, besonders wenn man nur wenig fährt. Auto stehen halt ein Großteil der Zeit rum. Noch weniger rechnen sich übrigens Wohnmobile. Ein Auto zu kaufen, ist so wie in jeder Stadt ein Zimmer zu kaufen, nur weil man ab und an mal dort schlafen möchte.
5. Behauptung: Es gibt keine brauchbaren Alternativen. Was allerdings primär daran liegt, dass KFZ massiv subventioniert werden, während die Alternativen nur marginal subventioniert werden. Das auf dem Land kein guter ÖPNV ist, liegt am KFZ-Verkehr, weil sich alle lieber von einer persönlichen Blechkiste abhängig machen, als die Alternativen zu nutzen.
6. Einige greifen dann in ihrer Verzweiflung zum Argument, dass ja auch der Kauf der KFZ Steuereinnahmen bringen würde. Das stimmt schon, aber auch der Bau und die Instandhaltung von Eisenbahn bringt Arbeitsplätze. Lokführende werden gesucht und auch vielen anderen Stellen in der ÖPNV-Branche gibt es viel Personalbedarf.
7. Was man natürlich auch einrechnen müsste in die Kosten für KFZ-Verkehr sind die Folgekosten durch die Produktion. Denn die Transporte von Bauteilen usw. machen schließlich auch Brücken kaputt. Eigentlich müsste man auch dies mit einrechnen.
Ggf. erweitere ich hier noch bei neuen dummen Behauptungen von Autofahrenden. Wobei es meist auf die vorgenannten begrenzt bleiben dürfte. Habe da noch nie andere gehört.

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